Während unserer Reise begegnen wir vielen Menschen - einige davon begleiteten uns eine längere Zeit und haben dazu Ihre Gedanken verfasst - Viel Spass beim Lesen: |
Gabi und Susanne |
Um die Zeit bis zur Abfahrt der Faehre von Samothraki zurueck nach
Alexandropolis totzuschlagen, beschlossen wir noch ein paar alte griechische
Steine zu besichtigen. Und was sahen wir da beim Eingang stehen? Zwei
Villiger-Velos mit vielen Gepaecktraegern, das eine mit einem Schweizer
Wimpel am Koerbchen. Wenn das nicht Radreisende sind? Die zwei kamen auch
schon bald um die Ecke. Maja und Marcel auf der Hochzeitsreise nach Indien.
Aber erst mal ebenfalls am Warten auf die Faehre. Zu viert fuhren wir Faehre
und hatten uns viel zu erzaehlen - toll Menschen zu treffen, die aehnliche
Freuden und Sorgen haben. Abends auf dem Campingplatz in Alexandropoli
brieten wir mit zwei Gaskochern unmengen von Sardinen (vier Fahrradfahrer
putzen schon eine ganze Menge weg). Da das naechste Ziel der beiden
ebenfalls Istanbul hiess, sie ein aehnliches Reisetempo und exakt das
gleiche schmale Budget wie wir hatten, beschlossen wir nach ein paar
Flaschen Retsina gemeinsam nach Istanbul zu radeln. Ein guter Entscheid, wir
haben viel gelacht zusammen, einiges von einander gelernt und zudem konnten
wir dem penetranten Gegenwind so besser trotzen und uns in Fuehrungsarbeit /
Windschattenfahren prima abloesen. Die ersten paar Kilometer nach der
tuerkischen Grenze mussten wir notgedrungen - eine andere Strasse gibt es
nicht - auf der 4spurigen Schnellstrasse abstrampeln. Viel stinkender
LKW-Verkehr und jeder hupte uns dauernd an. Wir fallen jedesmal vor Schreck
fast vom Rad. Nach 1,5 Tagen Schnellstrasse dann die Erloesung: eine
Nebenstrasse fast ohne Verkehr, ein paar Traktoren, Pferdekarren und Otokars
(= tuerkisches OeV, alte klapprige Minibusse mit Schulkindern und
verschleierten Baeuerinnen vollgestopft). Landschaftlich sehr schoen, ein
wenig huegelig, ein bisschen wie Suedfrankreich, nur duerrer. Ab und an ein
kleines Bauerndorf mit Kuehen, Eseln, Schafen und Huehnern auf der Strasse.
Velofahrer in der Tuerkei sind doch eher selten (v.a. auf dem Land) und dann
gleich vier von dieser Sorte. Wir wurden nicht schlecht bestaunt (ein Mann
mit drei Frauen!) und dauernd zu Tee (resp. je nach Gesinnung zu Bier)
eingeladen. Die Gastfreundschaft der Tuerken ist enorm. Wenn wir alle
Einladungen angenommen haetten, waeren wir jetzt noch auf der europaeischen
Seite der Tuerkei... Als naechst groesseren Ort erreichten wir Sarköy, im Reisefuehrer als reizvolles Fischerdoerfchen beschrieben. Naja, korrekt ist, dass Sarköy am Meer liegt und man hier in vielen Beizen Fisch essen kann. Aber ansonsten ist Sarköy ein von tuerkischen Touristen besuchter Badeort am Marmarameer. Von Fischern keine Spur. Gemaess unserer Karte sollte hier irgendwo ein offizieller Zeltplatz sein, die Touristeninfo wirds wohl wissen?! Die Touristen-Info entpuppte sich als Minibuero indem zwei junge Frauen gelangweilt rumsassen und sich den Tag mit Teetrinken vertrieben. Immerhin, eine der Beiden sprach ein wenig Englisch (Englisch-Lehrerin moechte sie mal werden, aber dazu fehlen unserer Meinung nach noch an die 10'000 Vokabeln oder so). Unser Anliegen schien sie auf jeden Fall nicht ganz zu verstehen. Es wird aktivistisch herum telefoniert und eine Stunde spaeter fuehrte uns der Dorfpolizist zum "Zeltplatz". Am einen Ende des Strandes bei einer Art Biergarten (ohne Bier), neben parkierten Autos koennten wir unsere Zelte aufschlagen, waere doch schoen hier, die oeffentliche Toilette sei gleich um die Ecke. Tja, wir haben uns nur fragend angeguckt, wir hatten auch schon idyllischer campiert, aber wir waren schlicht zu faul zum Weiterradeln. Statt Dusche gabs das Meer und der Budenbesitzer versorgte uns unaufhoerlich mit Tee. Geschlafen haben wir auf jeden Fall gut! Der Weg von Sarköy entlang der Kueste Richtung Tekirdag war auf unserer Karte als flach, sehr schoen, doch teilweise ungeteert eingezeichnet. Die Meinungen der Einheimischen gingen von "no problem" bis "impossible". Und der Reisefuehrer schreibt: Sehr schoene Strecke, nicht alles geteert, jedoch ohne Gelaendewagen passierbar. Was heisst das schon? Die ersten zwanzig Kilometer verliefen prima. Wir fuhrer durch Olivenhaine, Weinreben und kleine pittoreske Doerfer. Wirklich traumhaft schoen! In Gaziköy, dem letzten Dorf vor dem Ungewissen, kauften wir noch einen Vorrat an Spaghettis, Ayran (erfrischendes tuerkisches Joghurt-Getraenk) und Wasser ein. Man weiss ja nie... Und weiter gings. Nach wenigen Metern dann auch schon die Schotterstrasse. Zunaechst noch ohne viel Geroell, flach und gut fahrbar. Alle schnauften auf. Bald jedoch stieg die Strasse ueppig an. Mal radelten wir, mal schoben wir (was bei dem Gepaeck auch nicht weniger anstrengend ist - mittlerweile Rad und Gepaeck ca. 60 kg). Oben auf dem Huegel angekommen stellten wir leider fest, dass die Strasse sogleich wieder bis auf Meereshoehe runter geht und dann von neuem wieder ansteigt. Beim Erklimmen des dritten Huegels hoerten wir ploetzlich von hinten Motorengeraeusch. Wir witterten unsere Chance, drehten uns um und konnten es kaum glauben, ein kleiner Lastwagen quaelte sich da hoch. Daumen raus - zum Glueck ein internationales Zeichen - der Lastwagen hielt. Alles wurde aufgeladen: vier Fahrraeder, alles Gepaeck und wir. Wir fanden kaum Platz neben all unserem Plunder und den schon geladenen Holzscheiten. Langsam tuckerte der Lastwagen den Berg hoch. Auf 360 Hoehenmeter dachten wir, wir haetten es geschafft. Doch erneut ging die Strasse runter und wieder rauf. Das Ganze wiederholte sich so ca. fuenf Mal, die Strasse wurde immer schlechter, die Schlaege auf unser Knochengerueste immer heftiger. Jedesmal wenn der Lastwagen wieder langsamer wurde, dachten wir wir haetten es geschafft und koennten nun wieder aussteigen. Doch Irrtum, die Schlagloecher - nun wissen wir auch warum man diese fiesen Loecher so nennt - wurden nur umso groesser... Kaum war der Fahrer mit den Vorderraedern durch das Loch, gab er Gas... (auch eine geeignete Foltermethode, je nach Sitzposition). Nach dem fuenften Huegel baten wir darum Absteigen zu duerfen. Zum Dank schenkten wir den Maennern ein Paket Tabak, welches wir gluecklicherweise noch dabei hatten. Sie freuten sich sehr. Nur noch 30 Minuten Schotterpiste trennten uns vom Dorf Murbag. Unser Tagesziel, die Faehre um 17 Uhr von Murbag zur Insel Marmara zu erreichen, schien wieder realistisch. Im Hafen angekommen, sagte man uns die Faehre sei um 15 Uhr gefahren. Erst morgen wieder. Uns passte das natuerlich ueberhaupt nicht. Der ganze Stress fuer nichts!? Wir konnten uns damit einfach nicht abfinden nun fuer einen Tag hier festzusitzen und beschlossen irgendeine andere Faehre zu nehmen (egal wohin, Hauptsache Anschluss nach Istanbul). So kam es, dass wir abends noch zur Insel Avsa schipperten. Auf Avsa, das kleine Ibiza der Tuerken im Marmarameer, verbrachten wir die erste Nacht auf einem zugigen Huegel etwas am Rande der Hauptortschaft. Der Gemeindepolizei passte das natuerlich ueberhaupt nicht, so dass wir am naechsten Morgen die Zelte wieder abbrechen mussten. Die zweite Nacht durften wir in der Ferienresidenz eines tuerkischen Paares, wohnhaft in Schlieren (ZH) verbringen. Die Freude und Gastfreundschaft waren enorm: zwei Zimmer, eine lang ersehnte warme Dusche, zwei Vollmahlzeiten, ein Waschdurchgang fuer unsere Schmuddelwaesche, Ausgang bis 4.30 Uhr mit Bier, Raki, Wasserpfeife, Live-Musik und Kuttelsuppe zum Abschluss. Gut fuer unsere dicken Koepfe, dass die Faehre nach Istanbul erst um 13.30 Uhr ging. In Istanbul angekommen war da erst mal die Hotelsuche. Gut dass wir zu viert waren und mindestens eine Woche bleiben wollten, das waren gute Argumente um einen vernuenftigen Preis auszuhandeln. Den guten Abschluss und die gemeinsam ueberstandenen Abenteuer gingen wir abends dick feiern. Hier in Istanbul trennten sich unsere Weg. Maja und Marcel werden der Schwarzmeerkueste entlang radeln und wir quer durch Anatolien Richtung Syrien. Wir wuenschen den Beiden alles Gute; schoen wars, ein Stueckchen mit ihnen zu reisen! Gabi und Susanne |
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4 Tage mit Maja und Mäsi in IstanbulWährend vollen 4 Tagen konnte ich 6 Jahre älterer ‚Zwillings'-Bruder von
Maja und meine Kollegin Kathrin die Beiden in Istanbul begleiten - oder
besser gesagt: sie uns. Wir haben zwar in 2.5 Stunden die Distanz hinter uns
gebracht, für die sie 4 Monate gebraucht haben, aber die Distanz war dann
auch das einzig Gemeinsame. |
Rob and LucieWir sind Rob und Lucie von Holland. Am 1. Mai 2005 starteten wir unsere Fahrradreise in Gaanderen nach Peking, China. Dort angekommen fliegen wir von Peking nach Auckland/Neuseeland. Unser Plan ist im März 2007 zurück in Holland zu sein. Am 23. September 05 erreichen wir Refahiye in der Turkey und treffen Marcel und Maja, welche auf ihrer Hochzeitsfahrradtour sind nach Indien. Also entscheiden wir uns das Nachtessen gemeinsam einzunehmen und erfahren alles über die Hochzeit von Marcel und Maja. Zufälligerweise treffen wir uns wieder am 8. Oktober 05, an der Iranischen Grenze und wir überqueren die Grenze zusammen. Die ersten Tage in Iran reisen wir zusammen und wir erinnern uns an die Uebernachtung im Hotel Chaipareh in Qarha Zya Eddin. Da wir das Essen in Iran nicht allzugerne haben, entscheiden wir uns selber zu kochen. Wir erkundigen uns ob wir die Hotel Küche benutzen dürfen, welches uns erlaubt wurde. Marcel und Rob gehen zusammen einkaufen und kommen zurück mit Zutaten und einem ganzen Huhn, Gemüse und Kartoffeln. Jeder von uns hat seine Arbeit, Marcel scheint sich gut auszukennen mit dem Huhn und am Ende haben wir ein tolles Nachtessen und wir haben einen schönen Abend zusammen. In Tabriz nehmen wir eine andere Route, und wissen nicht ob wir uns wiedertreffen werden. Angekommen in Teheran müssen wir unsere Visa’s organisieren für Indien. Marcel und Maja sagten uns, dass sie Ihre Indien Visa’s in Islamabad, Pakistan organisieren werden. So ist es eine grosse Ueberraschung für uns, dass wir die Beiden auf dem Indien Konsulat in Teheran am 30. Oktober 05, treffen. Sie haben Ihre Route geändert wegen dem Erbeben in Pakistan und entschieden nicht nach Islamabad zu gehen. So treffen wir uns hin und wieder, manchmal Uebernachten wir im selben Hotel oder wir Essen im selben Restaurant. Ja, die Welt ist klein! Als wir im Hotel Silk in Yazd eintreffen wen treffen wir dort? Natürlich M&M. Sie hörten von anderen Reisenden, dass es teilweise schwierig ist in Pakistan zu reisen und sie fragten uns ob wir ein Stück zusammen radeln wollen. Wir sind damit einverstanden und am 30. November verlassen wir Iran und ueberqueren die Grenze nach Pakistan. Wir erinnern uns an die Bustour nach Quetta und die Pfankuchen die Marcel auf der Gasheizung im Zimmer des Hotels in Quetta backte. Hier organisieren wir unsere 1. Klasse Reiseschlafwagen Plätze nach Bahawalpur. Als wir jedoch den Zug besteigen, realisieren wir, dass es nur Platz für 3 Personen hat. Kein Problem, das neu vermählte Paar schläft in einem Bett! Wir werden nie unseren Besuch bei Dr. Mirza vergessen in Mian Channun. Wir schlafen in einem grossen Raum und morgens serviert uns Dr. Mirza Tee - wir sind immer noch im Bett! Er singt uns ein Lied, extra für uns geschrieben. Als er wieder gegangen war, sang Marcel ein Lied für Dr. Mirza und wir haben alle gelacht. Am 14. Dezember erreichen wir Lahore und da wir bald in Indien eintreffen, sind wir uns bewusst, dass unser Zusammenreisen bald ein Ende haben wird. Wenn wir zurück denken, erinnern wir uns an Momente wo wir verlegen waren, dass M&M sich öffentlich küssten und nett zueinander waren. Aber wir denken, dass die Beiden wirklich verliebt in einander sind. Wir erinnern uns, dass es manchmal schwierig war für M&M die total verschiedenen Kulturen der bereisten Länder zu verstehen. Wir erinnern uns auch gerne an die schönen Zeiten, welche wir miteinander verbrachten. Wir sind sehr froh und glücklich, dass wir Gelegenheit hatten Marcel & Maja zu treffen und sie ein Stück auf Ihrer Hochzeitsreise zu begleiten. Wir wünschen Ihnen eine gute Reise und ein langes und schönes Leben zusammen. Rob und Lucie www.travelbybike.ismijnpassie.nl |
"Aunt" Elsbeth- Barbla: Meine Indien Erlebnisse mit Maja und MarcelVom 1. bis 8. April 2006 besuchte ich, "Aunt" Elsbeth- Barbla, Maja und
Marcel in Delhi. 1. April Hochzeitstag von M + M. Wir verbrachten einen wunderschönen Tag
zusammen. Delhi eine riesige Stadt, Temperaturen ca. 40°, Leute wie Fliegen,
Verkehr, fast immer Stau, andauernde Huperei den ganzen Tag. In Indien
kommen zuerst die Kühe, dann die Lastwagen, Autos nach Grösse, Rikschas,
Velos und zuallerletzt die Fussgänger. Maja bekam von mir einen Hochzeitsjupe ca. 6.00 Fr. Grosszügig wie ich
bin, lud ich M + M zum Nachtessen ein. In einem Hotel im 24. Stock mit
wunderbarer Aussicht über die ganze Stadt. Da es dunkel war sah man den
ganzen Schmutz auch nicht. Sehr schön! Wir assen also "Masala-Dosa", Roulade
mit Kartoffeln und Gemüse. Dies wurde mein Leibgericht auf der ganzen Reise.
Für 3 Personen, ein eher feudales Essen für ca. umgerechnet Fr. 20.00. Ist
das nicht grosszügig? Ja bravo!! Wieso kann es bei uns nicht auch so sein?
Somit schliesse ich meinen Bericht und hoffe, dass ihr wieder gesund seid.
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Begegnung mit NorbiVor geraumer Zeit schon seid ihr von zu Hause abgebogen, |